Welche Möglichkeiten existieren für Zahnersatz nach totalem Zahnverlust?
Als Zahnersatz nach komplettem Zahnausfall ist die herausnehmbare Vollprothese bis heute eine Option. Dennoch mögen sich viele aus verschiedenen Gründen nicht damit anfreunden. Wer in jungen Jahren seine Zähne verloren hat, lehnt oft eine Vollprothese schon deshalb ab, weil sie für ihn ein Seniorenprodukt darstellt. Aber auch Angehörige älterer Jahrgänge tun sich entweder psychisch schwer mit ihrem herausnehmbaren Zahnersatz oder beklagen Anwendungsprobleme. Es bilden sich Druckstellen oder vermehrter Speichelfluss. Die Prothese verursacht ein Fremdkörpergefühl im Mund oder scheint nicht zuverlässigen Halt zu haben.
Diese Eindrücke verunsichern den Prothesenträger. Außerdem muss er sein Essverhalten auf die Mechanik der Zahnprothese abstimmen: Statt wie bisher mit den Frontzähnen etwas abzubeißen, muss er dies nun seitlich mit den Eck- oder Backenzähnen tun oder die Nahrung in Bissen schneiden. Auch wenn sich diese Probleme häufig nach einer Eingewöhnungszeit wieder legen, bleibt doch festzustellen: Ein so natürliches Mundgefühl und eine stabile Kaufunktion wie mit echten Zähnen bietet eine Vollprothese nie.
Steigenden Zuspruch als Zahnersatz finden Zahnimplantate. Sie werden fest im Kiefer verankert. Sie fühlen sich an und funktionieren wie eigene gewachsene Zähne. Implantate als Ersatz für fehlende Zähne kommen für fast alle Altersgruppen infrage: für junge Erwachsene ab 18 Jahren bis ins Seniorenalter von 80 und älter.
Für Kinder und Jugendliche, deren Kieferknochen sich noch im Wachstum befinden, kommen Zahnimplantate nur begrenzt infrage: Nicht als kompletter Zahnersatz, wobei totaler Zahnverlust in diesem Alter ohnehin selten ist. Jedoch als Ersatz einzelner verlorener Zähne, zum Beispiel durch Sportverletzung oder Unfall, kann ein Implantat auch schon Kindern und Jugendlichen eingesetzt werden. Bei Senioren gibt es im Prinzip keine Altersgrenze nach oben. Entscheidend ist hier der persönliche körperliche Gesundheitszustand.