Guter Zahnersatz ist teuer. Die Krankenkassen zahlen hierfür meist nur einen geringen Anteil. Für den Rest muss der Versicherte selbst aufkommen – und das sind oft hohe Beträge. Mit einer Zahnzusatzversicherung schützt sich der Patient vor hohen Kosten für hochwertigen Zahnersatz. Denn eine Zahnzusatzversicherung schließt die Lücken in der gesetzlichen Krankenversicherung.

Übersicht dieses Artikels

Für wen lohnt sich eine Zahnzusatzversicherung?

Im Laufe des Lebens bekommen die meisten Menschen irgendwann Zahnersatz: Kronen, Brücken, Prothesen oder Implantate. Deshalb ist eine Zahnzusatzversicherung für jeden sinnvoll. Dabei gilt: Je früher die Versicherung abgeschlossen wird, umso niedriger sind die Beiträge.

Die Leistungen der gesetzlichen Krankenkassen beschränken sich auf die sogenannte Regelversorgung. Das heißt: 60 Prozent Erstattung bedeuten bei einer Backenzahn-Krone nur 60 Prozent für die Kosten einer Metallgusskrone. Eine qualitativ hochwertigere keramikverblendete Krone ist deutlich teurer. Ohne Zahnzusatzversicherung muss der Patient diese Mehrkosten selbst tragen.

Besonders sinnvoll bei Implantaten

Noch ein Beispiel: Die Kassen zahlen beim Ersatz ganzer Zähne oft nur für Prothesen. Implantate sind im Vergleich zum herausnehmbaren Zahnersatz aber in der Regel die bessere Lösung. Nicht zuletzt beugen Implantate dem Knochenschwund im Kieferbereich und einer Fehlbelastung der übrigen Zähne vor. Vor allem der feste Halt von Implantaten gibt dem Patienten Sicherheit und Vorteile im täglichen Leben. Diese Vorteile haben natürlich ihren Preis. Mit einer Zahnzusatzversicherung lassen sich die Kosten für Implantate abfedern.

Worauf sollten Sie bei der Auswahl achten?

Das Angebot an Zahnzusatzversicherungen ist groß. Die Unterschiede bei den monatlichen Beiträgen hängen ganz wesentlich von den abgedeckten Leistungen ab. Hier spielen die persönlichen Ansprüche und das individuelle Risiko eine große Rolle. Wichtig beim Vergleich sind dabei vor allem folgende Aspekte:

  • Welche Leistungen sind überhaupt versichert?
  • Wachsen die Beiträge mit zunehmendem Alter?
  • Wie hoch ist der prozentuale Erstattungsanteil?
  • Gibt es Wartezeiten, in denen Leistungen ausgeschlossen sind?
  • Sind die Erstattungsansprüche in den ersten Jahren gestaffelt?

Mit Wartezeiten und der Staffelung von Erstattungsansprüchen sichern sich die meisten Zahnzusatzversicherungen gegen hohe Kosten ab. Bei vielen Tarifen gilt eine Wartezeit von mehreren Monaten. Erst nach Ablauf der Wartezeit zahlt die Versicherung. Behandlungen wegen Zahnunfällen sind meist jedoch auch in der Wartezeit erstattungsfähig.

Aufgepasst: Alle Behandlungen, die bereits begonnen, geplant oder vom Zahnarzt angeraten wurden, sind vom Versicherungsschutz in der Regel ausgeschlossen.

Wie viel kostet eine Zahnzusatzversicherung?

Die Kosten für eine Zahnzusatzversicherung richten sich zum einen nach dem Eintrittslebensalter: Je jünger, desto preiswerter. Aber auch der aktuelle Zustand der Zähne spielt selbstverständlich eine Rolle. Viele Versicherer machen eine Gesundheitsprüfung zur Voraussetzung für einen Versicherungsabschluss. Andere Zahnzusatzversicherungen setzen auf standardisierte Fragen – zum Beispiel nach der Anzahl bereits fehlender Zähne, Parodontose oder anderer Vorerkrankungen, die das Erstattungsrisiko für den Versicherer erhöhen. Typische Erstattungsfälle sind:

  • Kronen
  • Brücken
  • Implantate
  • Professionelle Zahnreinigung
  • Wurzel- und Parodontose-Behandlungen

Achten Sie bei der Auswahl der richtigen Zahnzusatzversicherung deshalb darauf, dass der gewählte Tarif gerade die Leistungen abdeckt, die Sie absichern möchten.

Versicherungen setzen Anreize für Zahngesundheit

Wer die Professionelle Zahnreinigung regelmäßig in Anspruch nimmt, leistet damit einen wichtigen Beitrag zum Erhalt seiner Zahngesundheit. Trotzdem zahlen die Krankenkassen diese Leistungen meist überhaupt nicht oder nicht vollständig. Auch hier erweist sich eine Zahnzusatzversicherung als hilfreich. Denn die meisten Versicherungen erstatten die Kosten für professionelle Zahnreinigungen zu 100 Prozent. Die einzelnen Tarife unterscheiden sich jedoch bei den Höchstbeträgen pro Jahr.

Auch für Kinder geeignet

Auch für Kinder lohnt es sich, über eine Zusatzversicherung nachzudenken. Denn Leistungen für eine Zahnspange werden nur bei extremen Fehlstellungen der Zähne zu 100 Prozent von der Krankenkasse bezahlt.

Wichtig: Anders als bei der allgemeinen Krankenversicherungspflicht sind Leistungen für den Nachwuchs in der eigenen Zahnzusatzversicherung meist nicht enthalten. Jedes Mitglied der Familie benötigt eine eigene Zahnzusatzversicherung.

Zahnzusatzversicherungen steuerlich absetzen?

Noch ein Vorteil: Eine Zahnzusatzversicherung ist steuerlich absetzbar. Geben Sie Ihre Ausgaben hierfür ganz einfach in der Steuererklärung unter den Vorsorgeleistungen als Sonderausgabe an. In vielen Fällen ist der Höchstbetrag für Sonderausgaben zwar schon mit den Ausgaben für die gesetzliche Krankenversicherung überschritten. Trotzdem: Es schadet nicht, die Kosten für eine Zahnzusatzversicherung in der Steuererklärung anzugeben.

Fazit: Sparen durch Vorbeugen und Versichern

Die beste Versicherung gegen hohe Zahnarztrechnungen sind eine sorgfältige Mundhygiene, eine gesunde, zuckerarme Ernährung und die regelmäßige Kontrolle der Zähne durch den Zahnarzt. Wenn trotzdem einmal ein Zahn ersetzt werden muss oder teure Behandlungen notwendig werden, fallen für gesetzlich Versicherte oft hohe Kosten an. Diese Kosten werden durch eine Zahnzusatzversicherung ganz erheblich reduziert. Achten Sie bei der Auswahl der richtigen Versicherung auf die unterschiedlichen Konditionen. Die beste Zahnzusatzversicherung ist immer individuell. Und: Je früher Sie eine Versicherung abschließen, desto geringer fallen die monatlichen Beiträge aus.