Welche Verfahren stehen für eine Explantation zur Verfügung?
Die Entfernung des Zahnimplantats kann auf unterschiedliche Weise erfolgen. Dazu gehören:
Die Extraktion
Ist das Zahnimplantat bereits locker, besteht die Option, es durch Herausdrehen zu entfernen. Zu diesem Zweck greift der Zahnarzt auf eine Frontzahn- oder Prämolarenzange oder auf eine Knochenzange nach Luer zurück, mit der er das Implantat fasst und behutsam herausdreht.
Ein älteres Stahlimplantat lässt sich leichter herausdrehen als ein modernes osseointegriertes (mit dem Knochen verwachsenes) Titanimplantat, weil es normalerweise von Bindegewebe umgeben ist. Eine weitere mögliche Methode des Herausdrehens besteht bei einem zweiteiligen Zahnimplantat mittels eines Drehmomentschlüssels. Dieses Instrument setzt der Zahnmediziner in das Implantat ein und dreht es mit Kraft heraus.
Auffräsen
Um ein osseointegriertes Zahnimplantat zu entfernen, kommt oft die sogenannte Lindemannfräse zur Anwendung. Dieses Verfahren hat allerdings den Nachteil, dass es zu umfangreichen Knochenverlust führt und angrenzende Bereiche in Mitleidenschaft ziehen kann. Dieser Umstand wirkt sich wiederum negativ auf eine Neuversorgung aus. Außerdem besteht das Risiko eines Knochendefekts.
Trepanfräse
Unter einer Trepanfräse wird ein zylinderförmiger Bohrer verstanden, der innen hohl ist. An seiner Frontseite ist er mit geschärften Zacken ausgestattet. Die Trepanfräse passt sich an den Durchmesser des Zahnimplantats an und bohrt um es herum. Ähnlich wie ein Rohr verläuft es senkrecht an dem Implantat entlang. Vor diesem Verfahren gilt es, bestehende Suprakonstruktionen wie eine Zahnkrone zu entfernen. Durch dieses Vorgehen lässt sich der Trepanbohrer an das Zahnimplantat ansetzen.
Zu den Pluspunkten der Trepanfräse zählt ein nur geringer Verlust an Knochensubstanz im Vergleich zum Einsatz einer Lindemannfräse. Je nachdem, über welchen Durchmesser das jeweilige Implantat verfügt, stehen verschiedene Weiten des Trepanbohrers zur Verfügung.
Laser-Explantation
Zu den minimal invasiven Techniken gehört die lasergestützte Explantation. Dabei wird auf einen Erbium-YAG Laser zurückgegriffen. Die Laser-Explantation gilt als Alternative zu den mechanischen Verfahren.
Piezochirurgische Explantation
Ein weiteres Behandlungsverfahren ist die piezochirurgische Explantation. Ähnlich wie beim Entfernen von Zahnstein bearbeitet der Zahnmediziner den Knochen mithilfe von Schwingungen, mit denen er das Implantat abträgt. Erster Schritt der Methode ist das Versetzen der Spitze am Piezogerät in Schwingung, wobei eine ausreichende Kühlung erfolgen muss. Durch das Anwenden von leichtem Druck dringt die Spitze schrittweise weiter zum Apex des Zahnimplantats vor.