Die Hauptursache für den Bedarf nach Zahnfüllungen ist Karies. Wenn der Zahnarzt diese entfernt hat, verbleibt im Zahn eine Lücke, die mit einer entsprechenden Füllung versehen wird. Hinsichtlich der zur Verfügung stehenden Materialien gibt es große Unterschiede mit jeweils verschiedenen Vorteilen und Nachteilen. Wie die Zahnfüllungen geeignet sind, hängt einerseits von Ihren persönlichen Wünschen ab und andererseits von der Position des Zahnes im Mund. Außerdem bestimmt auch das Ausmaß des Zahnschadens, welche Zahnfüllung eingesetzt wird.

Übersicht dieses Artikels

Arten von Zahnfüllungen

Der zentrale Unterschied bei den verschiedenen Füllungen besteht im Härtegrad. Zu den weichen Materialien zählen Amalgam und der Kunststoff Komposit. Beide dienen der Versorgung von kleineren Zahnschäden. Der Zahnarzt fertigt sie während Ihrer Behandlung an bringt sie direkt in den Zahn ein. Sie härten innerhalb kürzester Zeit aus. Amalgam wird mittlerweile immer seltener verwendet, da es wegen des enthaltenen Quecksilbers umstritten ist.

Zu den harten Füllungen gehören Keramik oder Gold. Sie werden auch als Einlagefüllungen beziehungsweise Inlays bezeichnet. Sie kommen bei größeren Befunden zur Anwendung. Ihr Zahnarzt beauftragt sie extern in einem Labor. Häufig wird zur Überbrückung der Wartezeit auf das Inlay eine provisorische Versorgung durchgeführt.

Die Haltbarkeit der jeweiligen Füllungen ist sehr unterschiedlich. Komposit hält im Durchschnitt etwa fünf bis zehn Jahre, Amalgam ungefähr acht bis zehn Jahre. Eine Keramikfüllung bleibt bis zu 15 Jahren stabil, ein Inlay aus Gold sogar nahezu 30 Jahre. Detailliertere Angaben sind nicht möglich, da die Haltbarkeit wesentlich von der Verarbeitung selbst sowie Ihrer persönlichen Zahnpflege abhängt.

Alternativen zu Zahnfüllungen

Auch wenn eine herkömmliche Amalgamfüllung oder auch Komposit für kleinere Zahnschäden ausreichend sind, gibt es sinnvolle Alternativen. Ein Inlay verschließt prinzipiell jedes Loch im Zahn und weist gegenüber einer einfachen Füllung eine weitaus größere Haltbarkeit und Stabilität auf. Die Ursache hierfür ist die individuelle und computergesteuerte Anpassung. Die Füllung lässt sich so präzise herstellen, dass sie eine deutlich bessere Passung mit der bestehenden Lücke aufweist. Eine Keramiklösung lässt sich im ganzen Mund anwenden. Sie wird jedoch im Gegensatz zu Gold aufgrund der Optik vor allem für die sichtbaren Zähne im Front- und Seitenbereich genutzt.

Häufig besteht der Wunsch, bereits bestehende größere Füllungen oder beschädigte Schneidezähne optisch zu korrigieren. Hierfür eignen sich sogenannte Veneers, hauchdünne Verblendschalen aus Keramik, die auf den Zahn geklebt werden. Sie sind lichtdurchlässig und wirken vollständig natürlich.

Notwendigkeit von Zahnfüllungen

In der Zahnmedizin ist eine Zahnfüllung erforderlich, wenn die äußere Zahnschicht eine Beschädigung aufweist. Dies ist sowohl durch ein Loch im Zahn möglich als auch durch eine abgebrochene Ecke. Als Ursachen kommen in der Regel Karies, ein massiver Abrieb der Oberfläche des Zahns oder auch ein Unfall in Frage. Je früher der Schaden behoben wird, desto besser für den Erhalt des Zahns. Wird zu lange gewartet besteht die Gefahr eines fortlaufenden Zahnschadens bis hin zum Verlust des Zahns.

Die jeweiligen Zahnfüllungen bieten ihrerseits Vor- und Nachteile. Bei Amalgam und Komposit besteht der Vorteil in der schnellen Anfertigung durch Ihren Zahnarzt in der Praxis. Auch die geringeren Kosten sprechen dafür. Als Nachteil gilt die kürzere Haltbarkeit und geringere Passgenauigkeit im Vergleich zu einem Inlay. Bei Einlagefüllungen sind die Exaktheit der Anpassung sowie die Langlebigkeit zu nennen, jedoch auch der deutlich höhere Preis.

Ablauf einer Behandlung

Zu Beginn der Zahnbehandlung erfolgt die Entfernung der Karies im betroffenen Zahn, im Bedarfsfall unter örtlicher Betäubung. Anschließend wird der Zahn gereinigt. Der weitere Ablauf hängt vom Material der Zahnfüllung ab.

Plastische Füllwerkstoffe, beispielsweise Amalgam oder Kunststoff, werden von Ihrem Zahnarzt angemischt und in das Loch gefüllt. Häufig wird vorab eine Unterfüllung eingesetzt. Sie dient dem Schutz der Zahnwurzel.

Bei einer Kompositfüllung rauht der Zahnarzt die Zahnoberfläche etwas auf, damit die Füllung besser sitzt. Ein Adhäsiv (Basiskleber) wird auf den Bereich gegeben, danach schichtweise das Füllmaterial. Anschließend erfolgt eine Aushärtung durch eine Blaulicht-Lampe. Jede Füllung wird final mithilfe eines Schleifers geglättet und poliert.

Das im Labor zu fertigende Inlay wird in einer Folgesitzung mit einem speziellen Kleber am Zahn befestigt. Der Zahnarzt verwendet Ultraschall, um es in der exakten Position zu verankern. Die Aushärtung erfolgt durch eine spezielle UV-Lampe.

Kosten und Kostenübernahme

Zahnfüllungen sind im Preis sehr unterschiedlich. Das günstigste Material ist Amalgam. Es ist auch das einzige, das von den gesetzlichen Krankenkassen vollständig übernommen wird.

Bei einer Kompositfüllung kommt es auf die Lage des Zahns im Kiefer an. Nur im Bereich der Frontzähne oder bei einer nachgewiesenen Allergie gegen Amalgam werden die Kosten erstattet. Ist beides nicht gegeben, sind Sie selbst zahlungspflichtig. Die Kasse übernimmt hier nur den Anteil, der auch für Amalgam gezahlt würde. Der zu entrichtende Betrag richtet sich nach Größe und Umfang der Einlage.

Füllungen aus Keramik zählen zu den teuersten Materialien. Hierfür übernimmt die Kasse keinerlei Kosten, abgesehen vom Amalgam-Anteil. Grundsätzlich gilt eine Einlagefüllung bei den Krankenkassen als Zahnersatz.

Je hochwertiger das Material der Zahnfüllung, desto höher fällt in der Regel der Eigenanteil aus, den Sie zu entrichten haben. Die genauen Preise orientieren sich an Ihrem konkreten Befund und dem jeweiligen Aufwand für das Material und die Fertigung. Wenn eine Füllung geplant ist, die extern in einem Labor gefertigt wird, erfolgt zunächst die Erstellung eines Heil- und Kostenplans. Dieser wird bei der Krankenkasse zur Genehmigung eingereicht.

Fazit

Eine Zahnfüllung wird erforderlich, sobald ein Zahn beschädigt ist. Zur Füllung stehen unterschiedliche Materialien zur Verfügung. Weiche Materialien (Amalgam, Kunststoff) werden unmittelbar in der Praxis durch Ihren Zahnarzt verarbeitet. Harte Materialien (Keramik, Gold) werden in einem Labor angefertigt. Sie basieren auf exakten und computergenauen Berechnungen und zeichnen sich durch eine längere Haltbarkeit aus. Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen, je nach Material, nur einen Teil der Kosten. Füllungen aus Amalgam werden vollständig erstattet.