Jeder weiß, dass Kalzium essentiell für gesunde Knochen und Zähne ist. Doch was bitte hat Kalzium mit Vitamin D zu tun? Sehr viel – denn der Körper kann das so wichtige Kalzium nur mithilfe dieses Vitamins aufnehmen. Bisher war es schwierig, den Vitamin D-Mangel im Körper zuverlässig nachzuweisen. Dank neuester Forschungen lässt sich die Unterversorgung mit dem Vitamin nun durch Röntgen der Zähne feststellen.
Mehrheit der Deutschen ist mit dem Sonnenvitamin unterversorgt
Das große Problem bei Vitamin D: Es wird zu 90 Prozent durch Sonneneinstrahlung in unserem Körper gebildet – genauer gesagt durch das darin enthaltene UV-Licht. Nun sind wir in unseren Gefilden nicht gerade von der Sonne verwöhnt. Und die vermehrte Verwendung von Sonnencremes mit hohem Schutzfaktor tut ein Übriges – denn sie verhindern, dass UV-Strahlen in die Haut eindringen. Zudem ist das lebenswichtige Vitamin nur in geringen Mengen in Lebensmitteln wie fettem Fisch, Leber und Eiern verfügbar. Nicht verwunderlich also, dass die Deutschen mehrheitlich unter einem Mangel leiden.
Schlüsselfunktion für unsere Gesundheit
Doch wie macht sich ein Vitamin D-Mangel bemerkbar? Das lebenswichtige Vitamin ist an unzähligen Vorgängen in unserem Körper beteiligt. Unter anderem kommt es durch die mangelhafte Kalzium-Synthese zu einer Störung des Mineralhaushalts. Das für Aufbau und Erhalt der Knochenmasse bedeutsame Kalzium wird nicht in ausreichendem Maße eingelagert. Das kann zu Knochenerkrankungen wie Osteoporose oder Osteomalazie führen. Letztere Erkrankung zeichnet sich durch eine verminderte Festigkeit der Knochen aus. Die Symptome sind vielfältig – sie reichen von Knochenschmerzen über ständige Müdigkeit bis hin zu Verformungen des Skeletts. Besonders fatale Folgen hat die Osteomalazie im Kindesalter – wo Osteomalazie von Medizinern übrigens als Rachitis bezeichnet wird. Denn hier legt Kalzium den Grundstein für kräftige widerstandsfähige Knochen.
Derzeit untersuchen Wissenschaftler einen Zusammenhang mit verschiedenen anderen Krankheiten – von der Autoimmunerkrankung über hohen Blutdruck und Herz-Kreislauferkrankungen bis hin zu Krebs. Erste Ergebnisse weisen auf ein deutlich erhöhtes Risiko hin. Doch auch für die Zahngesundheit scheint Vitamin D-Mangel eine bedeutende Rolle zu spielen.
Trägt Vitamin D-Mangel zur Entstehung von Karies bei?
Eine Studie von Prof. Dr. Phillipe Hujoel, Forscher an der University of Washington, weist einen eindeutigen Zusammenhang zwischen Vitamin D-Mangel und Karies nach. Seine Arbeit zeigt, dass dies keineswegs neue Erkenntnisse sind. Denn die Studie besteht aus einer Analyse und Zusammenschau von 24 Einzelstudien, die in einen Zeitraum von den Zwanziger- bis zu den Achtzigerjahren in verschiedenen Ländern durchgeführt wurden. Offenbar wurde diesen Ergebnissen bisher nicht genügend Aufmerksamkeit geschenkt.
Wie lässt sich Vitamin D-Mangel an der Zahnstruktur ablesen?
Kanadische Forscher fanden zudem heraus, dass eine zackige Form der Pulpa – also des Zahninneren – eindeutige Rückschlüsse auf Vitamin D-Mangel zulässt. Zeigt das Zahninnere beim Röntgen dagegen weiche geschwungene Verläufe, ist der Körper ausreichend mit dem Vitamin versorgt.
Eine Substituierung mit dem lebenswichtigen Vitamin kann in bestimmten Fällen sinnvoll sein. Dies gilt besonders für Kinder und Säuglinge sowie Schwangere und Menschen, die wenig an die Sonne kommen. Auch Senioren sind vermehrt von Vitamin D-Mangel betroffen. Zum Glück lassen sich nun durch eine Röntgenaufnahme der Zähne Defizite des Sonnenvitamins ganz einfach offenlegen.
Weitere Beiträge
Vom Horrorszenario bis zur Wellnessbehandlung
In der Vergangenheit, seit Beginn der ersten Zahnbehandlungen bis noch vor wenigen Jahrzehnten in Europa, war eine Zahnbehandlung nichts weniger als eine blutige, unsterile und oft schmerzhafte Angelegenheit, die dem ein oder anderen sogar das Leben kostete.
Implantate: Mikrotechnologie verbessert Heilungsprozess
Zahnimplantate helfen, durch einen Unfall, eine Zahnfleischentzündung oder Karies verloren gegangene Zähne zu ersetzen. Die mithilfe spezieller Mikrotechnologie hergestellten künstlichen Zahnwurzeln sitzen so fest im Kiefer wie natürliche Zähne.
Roboter statt Zahnärzte - in China schon üblich?
Fast jeder kennt das unbehagliche Gefühl, wenn eine Zahnbehandlung bevorsteht. Zahnbehandlungsangst oder -phobie plagt rund ein Drittel der deutschen Bevölkerung. Und wie wäre Ihnen zumute, wenn ein Roboter statt eines Zahnarztes den nächsten Eingriff übernimmt?